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Dienstag, 5. September 2017

Ein Hoch auf die Deutsche Bahn

Ich war seit Jahren nochmal in Deutschland und natuerlich auch mit dem mir liebsten Verkehrsmittel, dem Zug, unterwegs.

Ich bin in Frankfurt gelandet und nach mehrstuendigem Aufenthalt sollte es am Abend b\per Eurocity Night nach Berlin gehen damit ich da ausgeruht und entspannt den kommenden Tag verbringen kann.

Die Fahrkarten fuer den EN 470 hatte ich mir schon im Juli gebucht und per Post schicken lassen. Dank Sparpreis nicht teurer als eine normale Bahnfahrt nach Berlin plus einen Hotelaufenthalt. Es sollte im uebrigen meine allererste Fahrt in einem Schlafwagen werden.

Der gebuchte Nachtzug war nicht mehr im Plan - sehr merkwuerdig...


Sollte, wuerde, haette... als ich gegen Halb vor Mitternacht am Frankfurter Hauptbahnhof stand, war von dem Zug (der am Suedbahnhof halten sollte...) nichts mehr im Online-Fahrplan der Bahn zu sehen. Nanu? Ich war doch frueh genug und haette noch mehr als eine Stunde Zeit gehabt per S-Bahn nach Frankfurt Sued zu fahren.
Ich bin also zum Servicepunkt der Bahn und habe mich nach dem Nachtzug erkundigt. Man nickte schon wissend und die nette Dame schaute mich traurig an uns sagte: "Der Nachtzug ist bis auf weiteres gestrichen." Es sei eine Baustelle im Sueden Deutschlands an der der Zug vorbei muesse und es sind im Moment keine Trassen frei.

Wie ich heute weiss, war es das Unglueck wo eine Tunnelbohrmaschine unter den Gleisen festgesteckt hat und den Zugverkehr auf der Nord-/Suedachse ganz schone durcheinander gewirbelt hat.  Und meinen Nachtzug hat es leider komplett weggewirbelt. Schade - keine Schlafwagenpremierenfahrt.

Und um dem ganzen noch das I-Tuepfelchen aufzumalen, meinte die Service-Frau, dass wegen der kommenden IAA alle Hotels ausgebucht seien. Sie kann mir gerne mein Zugticket auf den ersten Zug nach Berlin umschreiben, aber ein Bett hat sie leider nicht. Verdammt. Ich war immerhin zu dem Zeitpunkt schon fast 48 Stunden auf den Beinen und hatte mich den ganzen Tag wachgehalten um im Schlafwagen wie ein Stein zu schlummern. Bitter. Ich fragte, ob sie nicht irgendeine Pension ausserhalb hat - ich musste einfach meinen Koerper auf 90 Grad drehen und ein wenig die Augen zu machen.

Der Service-Kollege am Platz nebenan hatte es zur gleichen Zeit mit einem etwas fitteren und aufgeweckteren Kerlchen als mir zu tun. Der beanzugte Herr kam schon schimpfend an den Servicepunkt ran und traktierte den Bahner sofort mit den ueblichen Floskeln "...wenn ich meinen Job so machen wuerde wie Sie...", "... koennen Sie nicht aushaengen, dass sie S-Bahnen heute nicht von hier nach da fahren...", "...erzaehlen Sie mir nichts. Nirgends steht eine Information...", "... die Bahn ist ein elender Scheissladen...".
Alter - und mit solchen Opfern haben die Bahner hier sicher taeglich zu tun. Unglaublich. Der Typ wollte nicht mal irgendwas, der wollte nur rumstaenkern. Widerlich. Waehrend der Bahner sich geduldig anmeckern liess, ging er kurz ans klingelnde Telefon um zu erfahren, dass im 50m entfernten Ich-Hab-Den-Name-Vergessen-Hotel ein Zimmer frei wurde. Er drehte sich sofort zu seiner Kollegin um, da er mitbekommen hatte, dass ich auf der Suche nach einem Schlafplatz war.

Blick aus dem Hotelzimmer auf den Bahnhof.

Horrido! Das Problem war geloest. Die wunderbare, nette, tolle, hilfsbereite Servicedame hat mir sogleich einen Hotelgutschein gegeben, meine Zugfahrkarte umgestempelt und ich war 15 Minuten spaeter im Bett. Morgens um 6.13 ging es dann gleich mit dem Sprinter nach Berlin. Astrein. Lecker Fruehstueck im Zugrestaurant und nur etwa 2h spaeter als geplant in Berlin.

Ohne Zugbindung.


Leider habe ich mir den Namen der Service-Zauberin nicht gemerkt um ihr per Online-Kundendialog ein Lob zukommen zu lassen.

Deutsche Bahn, ick mag Dir!


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