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Mittwoch, 1. Mai 2024

Minneapolis / St. Paul bekommt eine neue Fernzugverbindung!

Wir haben ja bereits zusammen das Union Depot in St.Paul besucht - einmal hier im Blog und auch 2018 im Vlog.

Dieser grosse Bahnhof war im Mai 2014 nach einer umfangreichen Restaurierung wiedereröffnet worden, nachdem das einzige Zugpaar in der Twin Cities Gegend lange Zeit an der wenig prunkvollen Midway Station angelegt hat.

Mit nur einem Zugpaar, dem Empire Builder, ist der Bahnhof natürlich völlig unterfordert. Der Zug aus Chicago kommend in Richtung Westen (Seattle/Portland) stoppt spät Abends gegen 23 Uhr und der Gegenzug nach Chicago morgens gegen 8 Uhr.

Genau genommen, ist der eine Zug, zwei Züge: Ein Teil fährt nach Seattle und der andere nach Portland. In Spokane wird der Zug "geflügelt" (=aufgeteilt) und fährt jeweils unter eigener Zugnummer weiter. Wie auch immer, dem Reisenden in St. Paul erscheint er als ein Zug.

Heute, 10 Jahre nachdem der neue alte Bahnhof wieder ans Netz gegangen ist, hat AMTRAK eine neue Linie mit einem neuen Zugpaar angekündigt, das ab dem 21. Mai 2024 am Union Depot in Minneapolis festmacht wird: Den Borealis!

Der neue Zug nutzt die gleiche Strecke wie der Empire Builder - obwohl eine Anbindung der Wisconsin'schen Hauptstadt Madison schon lange gefordert wird. Der Empire Builder lässt Madison "links liegen" (auf der Fahrt nach Westen) da zwischen Chicago und St. Paul die komplette Infrastruktur besteht, fährt auch der Borealis den gleichen Weg. Madison hat Schienenanbindung wie man in dem OpenRailwayMap Ausschnitt sehen kann, aber es gibt entlang der Alternativroute nach Chicago keine Stationen, die so wie sie sind in Betrieb genommen werden können.

Vielleicht kommt die Anbindung über Madison ja später einmal. 

Weiterhin wird bereits seit Jahre auf dieser Route eine Schnellfahrstrecke diskutiert, auf der man die beiden Metropolregionen in etwa 4 Stunden statt in 7 Stunden verbinden könnte. Der Borealis wird zwar schneller unterwegs sein als der Empire Builder, aber auf den alten Gleisen ist im Durchschnitt nicht mehr als 65 mph möglich.

Ein weitere Vorteil bringt der Borealis aber noch mit: Die Fahrplanzeiten an sich und die Stabilität derselbigen. Der Empire Builder fährt ja zu Tagesrandlagen und ist in Ostrichtung, wegen der langen Strecke die er bereits unterwegs ist, oft verspätet. Und das nicht nur um 10 Minuten, das kann sich schon einmal zu mehreren Stunden aufaddieren. Mit dem kürzeren Laufweg des Borealis ist es einfach der Fahrplan einzuhalten und auch die Abfahrtszeiten sind mit...

  • Zug 1334 von St. Paul nach Chicago 11.50 am Vormittag bis 19.14 am Abend
  • Zug 1333 von Chicago nach St. Paul 11.05 am VOrmittag bis 18.29 am Abend

... etwas Nutzerfreundlicher gelegt.

Bis Ende April 1971 gab es eine ähnliche Verbindung: Der Zug Twin Cities Hiawatha hat Chicago mit Minneapolis verbunden. Damals hatte Minneapolis noch direkten Anschluss ans Fernbahnnetz, mit dem Depot in Downtown Minneapolis als westlicher Endpunkt dieser Verbindung. Heute verbindet eine Stadtbahn/Strassenbahn Minneapolis mit dem Depot in St. Paul.

Was auffällt: Grosse Änderungen im Eisenbahnwesen in der Twin City Gegend finden alle um den ersten Mai herum statt - alles neu macht der Mai :)

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