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Montag, 18. Mai 2009

Frühstücken im ICE

Ich musste kurzfristig mit dem Zug über Hannover nach Magdeburg. Von Köln um 7.49 Uhr mit dem ICE 855 setzte ich meine um 6.40 per AST begonnene Reise fort. So langsam entwickelte sich in meinem Magengegend ein kleinen Hungergefühl sodass ich in Köln auf direktem Weg in den Speisewagen bin um dort in Ruhe zu frühstücken.

Bereits in Köln-Mülheim stand die nette Bedienug ab meinem Tisch und nahm meine Bestellung auf. Es sollte ein Frühstück zu 9.90 Euro sein mit 2 Brötchen, einem Croissant und 3 Scheiben Brot. Als Belag Honig, Nutella, Schnittkäse, Frischkäse Schinken und Salami. Dazu 2 Tassen Kaffee. Preis und Menge absolut okay (für Bahnverhältnisse).
Das ganze dauerte jetzt ca. 30 Minuten und kurz nach der Abfahrt in Hagen hatte ich schonmal mein Essen vor mir stehen. Der Kaffee fehlte noch. Der kam dann auf Nachfrage mit ca. 10 Minuten Verspätung (wir sind halt bei der Bahn ;) )

Zu dieser Zeit frühstücken etwa 8 Leute im Speisewagen. Gegen neun Uhr kommen weitere Fahrgäste mit hungrigem Gesichtsausdruck ins Bordrestaurant und wollen lecker frühstücken. Leider waren alle Brötchen und alles Brot bereits ausverkauft. Man reagierte etwas verständnislos - aber wer rechnet auch damit, dass die Leute am Vormittag Frühstück essen wollen.

Ich habe zwar alles restlos weggefrühstückt, aber am Nachbartisch hat ein Ehepaar 2 Brötchen und ein paar Scheiben Brot über gelassen. Die Nachfolgenden 2 Damen, die auch gerne hätten frühstücken wollen aber schon nichts mehr bekammen, nahmen das Angebot des Vorgängers gerne an, sich an den übrig gebliebenen Backwaren zu vergreifen.

Mitfahrer die sich (wohl aus lauter Verzweiflung) einen Salat zum Frühstück bestellt hatten, bedienten sich an den anderen Brotkörben die stehen geblieben waren. Anderen konsumwilligen Anwesenden wurde als Alternative ein fertig abgepacktes Sandwich angeboten. Auf die Frage nach dem Preis wusste die nette Bedienung leider keine Antwort und musste vor ins Bistro gehen um nachzusehen. Etwas peinlich...

Das Chaos setzt sich fort: Um ca. halb 10 kommt die junge Kellnerin mit einem Tablett voller Kaffeebecher aus der Kombüse. Kaffee gibt's zwar noch - nur keine Tassen mehr. Die Spülmaschine ist kaputt. Was für ein perfekter Tag für eine Speisewagenbesatzung. Der Bordtechniker der seine runde durch den Zug gedreht hat, wurde sogleich in die Küche gerufen - er konnte das Problem aber offenbar nicht lösen. Die Tassen blieben schmutzig.

Kurz vor Hannover sprach's dann noch von der Zugdecke: "Wegen einem defekten, vorausfahrenden Sonderzug erreichen wir Hannover leider erst 10 Minuten später. Über Ihre Anschlußzüge informiere ich sie später."

Die 10 Minuten Verspätung haben mir aber nicht weh getan - ich habe meinen Anschlußzug bekommen und bin pünktlich und entpannt an meinem Zielort aus dem Pendolino gestiegen.

Als Fazit bleibt mir eigenlich nur zu sagen: Das was man von der Bahn erwartet, nämlich das Transportieren von Gut und Personen von A nach B hat sie gut drauf. Nebenkriegsschauplätze wie ein Restaurant im Zug zu betreiben funktioniert in Grenzen auch zufriedenstellend. Man darf eben nur nicht vergessen, dass man eben im Zug sitzt und nicht in Rachs Tafelhaus in Hamburg. Von der Warte aus war das alles völlig okay heute. Die Bahn hat ihrer Kernkompetenz folgend, einen Haufen Menschen sicher ans Ziel gebracht.

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