Angeregt durch ein Posting im
Denkfabrikblog, habe ich mich ebenda zu einem etwas ausschweifenderen Kommentar hinreissen lassen:
Ein kurzer Abriss: Bahn so grundsätzlich hier und daheim
... ja was sagt man dazu. Da wuehle ich meinem fast 6 Jahren umfassenden Bahnblog herum, und ich finde auf anhieb nur eine Geschichte die ein etwas positiveres Licht auf die Deutsche Bahn wirft. (
http://www.fahrbier.de/2009/06/lob-den-kundenservice-ruckgabe.html). Wobei, einen durchaus unterhaltsamen Faktor haben der eine oder andere mit “Ansagen” gelabelte Eintrag ja schon irgendwie (
http://www.fahrbier.de/search/label/Ansagen).
Was ich allerdings sagen kann – nachdem ich viele Kilometer auf deutschen Schienen in deutschen Zügen zurückgelegt habe und danach den Nahverkehr in und um New York erlebe – ist: Bei der DB geht es eigentlich so schlimm gar nicht zu. Allein die Qualität der Fahrzeuge und Schienenwege: Es liegen Welten dazwischen. Hier: Es wackelt, quietscht und schaukelt alles. Man kann arbeiten im Zug im Prinzip vergessen. Da sind die alten Silberlinge und Umbauwagen mit einer 211 vorne dran vor 25 Jahre ruhiger und angenehmer gefahren, in denen ich auf dem Schulweg die Hausaufgaben von Mitschülern klonte.
Und sowas schickes wie einen IC mit Bistrowagen oder gar einen ICE mit Restaurant sucht man hier vergeblich. Also ich meine jetzt zum Pendeln – die AMTRAK hat sowas schon, aber damit pendelt hier kaum jemand weil die die richtig weiten Strecken zurueck legen und auch mal 24 Stunden lang unterwegs sind.
Weitere Vorteile: Das Bahnhfahren in Deutschland ist viel günstiger, Fahrpläne sind aufeinander abgestimmt, es gibt Verkehrsverbünde mit einheitlichem Tarifangebot in den Ballungszentren. Hat man hier nicht so richtig. Für den Weg zur Arbeit brauche ich 2 Monatskarten. Eine für den Regionalverkehr der mich in die Stadt und eine für die U-Bahn die mich vom Hauptbahnhof aus weiter bringt. Ich gebe hier für das Pendeln im Monat fast soviel aus, wie ich in Deutschland für monatlich die BC100 bezahlt habe.
Mit dem Abstand den ich in den vergangenen knapp 2 Jahren zur DB habe, kann ich eigentlich nur positive über das Zugfahren in Deutschland berichten. Das System ist sehr gut und trotz seiner Komplexität hat man es ziemlich gut im Griff.
Die New Yorker MTA mag viele 10.000 Menschen am Tag sicher und pünktlich nach Hause oder in die Stadt bringen, aber das scheint mir Eisenbahnlogistisch keine grosse Kunst zu sein. Am Grand Central Terminal verkehren nur 3 Linien die sich mehr als 70 Gleise teilen. Der Koelner Hauptbahnhof dagegen hat 11 Gleise und neben den S-Bahnen fahren dort auch Regionalbahnen und noch der Fernverkehr gleichzeitig ab. Und alles funktioniert überwiegend reibungslos. Auch hier kann man erstmal nur sagen, dass die Bahn sooo schlecht nicht sein kann.