Heute früh am Union Square. Die 4, die auch mich transportierte, wartete nach dem Fahrgastwechsel ungewöhnlich lange bevor es weiterging. Am gleichen Bahnsteig gegenüber hatten inzwischen 2 Züge der Linie 6 angehalten, von deren Pendlern auch jeweils mindestens ein Drittel zu uns in den Zug kam. Es wurde also zusehens enger in der 4.
Der Fahrer sagte irgendwas von Türstörung im hinteren Teil, und bat um Geduld. Nach einer weiteren Ladung Menschen aus der Linie 6 und von der Erdoberfläche, war der Zug nun vollends belegt. Menschen so dicht gepackt wie Moleküle in gefrorenem Wasser. Das ganze nur bei einer Tempereatur deutlich über 0°C.
Nachtrag, Maerz 2014: Nachdem ein findiger Leser die Analogie mit dem Eis und den Molekuelen als unmoeglich entlavt hat, hier nun eine natuwissenschaftliche Richtigstellung. Wenn Wasser gefriert, sind die Molekuele nicht enger gepackt als im fluessigen Zustand sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Die Dichte nimmt ab. Das ist auch der Grund, warum gefrorenes Wasser (=Eis) schwimmt. :-)
Nachdem also aus Platzmangel die Bewegungen im inneren des Zugs im Prinzip zum erliegen kamen, waren nur noch Hammer, Amboß und Steigbügel im Innenohr in der Lage sich zu regen. Und das war auch wichtig, denn die nächste Ansage kündigte sich mit einem knacken im Lautsprecher an:
"Ladies and Gentleman. This train is out of customer service. Please leave the train. This train is out of customer service. Please leave the train."
So kam also wieder Bewegung in die erstarrte Menschenmasse und die Pendler tröpfelten langsam wieder aus dem Zug zurück auf den Bahnsteig.
Die Linie 6 entludt auch unentwegt Leute am Union Square, aber es half nichts. Der Zug wurde geleert und fuhr dann weg.
Für mich dauert es nun noch 2 Expresszugabfahrten lang bis ich mich wieder in einer 4 an die übrigen Pendlermassen schmiegen konnte um weiter gen Downtown zu fahren.
Und das alles in der Rush hour, im Anzug, im Sommer.