Seit Anfang Oktober sind einige Züge auf der Hudson Line schneller unterwegs – neue Signaltechnik ermöglicht es, dass man nun in sogenannten Super-Express-Zügen von Poughkeepsie bis zum Grand Central Terminal in nur noch 90 Minuten fahren kann. Außerdem wird es zwar insgesamt teurer, die Bahn zu nutzen, aber es gibt auch neue Sparmöglichkeiten. Und schließlich steht für das Frühjahr 2026 eine echte Premiere an: Metro-North wird zum ersten Mal seit 1967 wieder über Poughkeepsie hinaus bis nach Albany fahren.
Neue Super-Express-Züge
Super-Express-Züge auf der Hudson Line gibt es schon länger – sie unterscheiden sich vor allem in der Anzahl ihrer Halte. Während „normale“ Express-Züge im nördlichen Abschnitt zwischen Croton-Harmon und Poughkeepsie an allen Stationen (Poughkeepsie, New Hamburg, Beacon, Cold Spring, Garrison, Peekskill und Cortlandt) halten und nur zwischen Croton-Harmon und Harlem ohne Halt durchfahren, nehmen die Super-Express-Züge nur Fahrgäste in Poughkeepsie, New Hamburg und Beacon auf und fahren dann ohne weiteren Halt direkt nach Manhattan.
Die Fahrzeit hat sich deutlich verbessert: Von Poughkeepsie aus ist man jetzt in unter 90 Minuten am Ziel – etwa zehn Minuten schneller als vor der Änderung der Signalanlagen. Im Vergleich zu einem normalen Express-Zug, der bis zu 115 Minuten braucht, ist der schnellste Super-Express also ganze 25 Minuten früher im Grand Central Terminal.
Folgende Super-Express-Züge verkehren derzeit (Stand Oktober 2025):
Richtung New York:
- Poughkeepsie ab 6:08 – Grand Central an 7:37 (89 Minuten)
- Poughkeepsie ab 6:44 – Grand Central an 8:13 (89 Minuten)
- Poughkeepsie ab 7:05 – Grand Central an 8:40 (95 Minuten)
Richtung Norden:
- Grand Central ab 17:09 – Poughkeepsie an 18:37 (88 Minuten)
- Grand Central ab 18:12 – Poughkeepsie an 19:40 (88 Minuten)
- Grand Central ab 17:30 – Poughkeepsie an 18:58 (88 Minuten)
Neue Preise
Wenn sich zum Jahresende die Bahnpreise ändern, bedeutet das in der Regel: Es wird teurer. Und auch diesmal ist das so. Die Fahrpreise bei Metro-North steigen zwischen 4 % und 5 %. Eine Peak-Fahrt von Beacon in die Stadt kostet mich bisher $24 und wird künftig $25 kosten – also rund 4,5 % mehr.
Neu ist jedoch eine Rabattmöglichkeit für Peak-Fahrkarten, die es bisher nicht gab! Bislang konnte man der teuren Peak-Preiszone nur mit Zeitkarten (Wochen- oder Monatskarten) entgehen. Zwar gibt es Zehnerkarten für Peak-Züge, aber im Gegensatz zu Off-Peak-Zeherkarten sind diese nicht rabattiert.
Und genau diese Zehnerkarten werden jetzt abgeschafft. Sie waren bisher sechs Monate gültig – also recht flexibel – und vor allem im Off-Peak-Bereich rabattiert. Ersetzt werden sie durch ein neues „Pay-as-you-go“-Rabattmodell, ähnlich dem System der New Yorker U-Bahn: Wer innerhalb von 14 Tagen zehn Fahrkarten über die Metro-North-App kauft, bekommt die elfte Fahrt kostenlos. Metro-North verkauft dieses System als kundenfreundlicher, da man keine zehn Fahrten im Voraus bezahlen muss – und weil der Rabatt auch für Peak-Zeiten gilt.
Um von diesem Angebot zu profitieren, muss man allerdings in zwei Wochen an mindestens sechs Tagen den Zug nutzen. Für Pendler mit drei Bürotagen pro Woche ist das durchaus attraktiv – sie sparen eine Fahrt pro zwei Wochen. Gelegenheits- und Ausflugsfahrer bleiben hingegen außen vor und zahlen weiterhin den vollen Preis. Ich selbst übrigens auch – mit meinen zwei Bürotagen pro Woche profitiere ich davon nicht.
Tageskarten und Familienrabatte
Ich will mich aber nicht beschweren, denn es gibt noch eine weitere Neuerung: Tageskarten!
Diese werden 10 % günstiger sein als zwei Einzelfahrten – und das sogar zur Peak-Zeit. Eine Tageskarte kostet also $45 statt 2 × $25. Das entspricht immerhin dem Wert eines halben Biers! Und mit dieser Karte darf man bis 4 Uhr morgens des Folgetags beliebig oft hin- und herfahren.
Für mich sind Tageskarten vermutlich die beste Option – vor allem, weil sie die Nutzung der Super-Express-Züge ermöglichen, die alle in der Peak-Zeit verkehren.
Eine weitere gute Nachricht: Familienfahrkarten gelten künftig für Kinder bis 17 Jahre!
Bisher war die Grenze bei 11 Jahren, und Peak-Züge waren ausgeschlossen. Künftig kostet die Familienkarte (sofern ein Erwachsener mitfährt) nur $1 pro Kind – und das in allen Metro-North-Zügen.
Hinweis: Aufschlag beim Ticketkauf im Zug
Ein kleiner, aber wichtiger Hinweis: Kauft eure Fahrkarten nicht im Zug!
Bisher wurde dafür ein Aufpreis von $1 erhoben – künftig sind es $2. Diese Strafgebühr soll auch dann gelten, wenn man das Ticket erst im Zug über die Metro-North-App kauft oder aktiviert. Man muss es also bereits vor dem Einsteigen am Bahnsteig aktivieren. Ich bin gespannt, wie das technisch umgesetzt wird.
Neue Verbindung nach Albany
Zum ersten Mal seit fast 60 Jahren will Metro-North wieder über Poughkeepsie hinaus bis nach Albany fahren – zunächst mit nur einem Umlauf:
Am späten Vormittag geht es von Grand Central nach Albany, am Nachmittag wieder zurück.
Geplante Zwischenhalte sind Rhinecliff und Hudson. Andere ehemalige Haltestellen wie Hyde Park oder Germantown stehen derzeit nicht auf dem Plan – vermutlich, weil dort keine Infrastruktur mehr vorhanden ist.
Das Angebot richtet sich zunächst nicht an Pendler, sondern ist ein Testlauf. Wenn die Verbindung gut angenommen wird, könnten künftig weitere Fahrten dazukommen. Preislich ist von rund $40 pro Fahrt die Rede – deutlich günstiger als bei Amtrak, wo die Strecke aktuell bis zu $109 kostet.














