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Donnerstag, 12. November 2009

Verwirrung im Netz - Nachwirkung vom Elften im Elften?

In Köln am U-Bahnsteig am Hans-Böckler-Platz, der die Bahnen stadtauswärts für die Mitfahrer bereit hält, angekommen. Eine 5 kommt, lädt Leute ein und macht sich auf ihre kurze Reise gen Ossendorf.

Eine 3 folgt ihr auf den Fuß Puffer. Als die Bahn in Sichtweite kommt, sieht man schon die Beschilderung "Nicht einsteigen." Es sind zwar Leute drin, aber offenbar sind keine weiteren Fahrgäste erwünscht. Um das zu unterstreichen greift der Bahnführer auch während des Ankommens zum Mikrophon und teilt den Wartenden am Bahnsteig mit, dass dieser Zug hier endet. Man möge bitte nicht einsteigen. (Interessant übrigens, dass er aus dem Zug heraus Ansagen über die Lautsprecheranlage am Bahnsteig machen kann. Sehr nützlich, das.)

Jedenfalls wechselte der Straßenbahnfahrer dann das Führerhaus und teilte den Pendlern noch im Vorbeigehen mit, dass der nächste Zug nach Bocklemünd schon im Tunnel hinter ihm steht. Der Zug zeigte nun "Holweide" als Ziel an und Zug eine Wagenlänge vor und wartete ein paar Minuten. Auge in Auge sozusagen mit der Linie 4 die im Tunnel lauerte. (Gibt's eine Weiche zwischen Hans-Böckler- und Frieseplatz, dass der Zug auf's richtige Gleis fahren kann?)

Nach ca. 5 Minuten Wartezeit ist dann der Lokführer der falsch rum stehenden 3 wieder ausgestiegen und ins stadtauswärts zeigende Führerhaus gestiegen. Schlüssel rein, Gas, wegfahren. Leer.

Am Bahnsteig standen inzwischen recht viele Leute rum: Das normale Pendlervolk, das stetig von der Oberfläche über die Treppen und den Aufzug auf den Bahnsteig sickerte und die Portion Pendler aus der 3, die hier endete und soeben weggefahren ist.

Man sah im Tunnel die Bahn stehen - und das nochmal ca. 5 Minuten lang. Nichts rührte sich. Die Anzeige am Bahnsteig konnte sich auch nicht entschließen etwas einheitliches zu zeigen und zeigte abwechselnd Ossendorf und Mengenich an. Stadtbahnlotto :).

Als die wartende 4 dann endlich Fahrt aufnahm, gab es einen lauten Knall als sie in die Station kam und man sah im Gegenlicht der Innenbeleutung der Bahn ein paar Schattenrisse schwanken und nicken. Die Bahn hat - warum auch immer - ein unvermittelte Vollbremsung hingelegt.

Nachdem sie dann an den Bahnsteig gekrochen ist, die Pendler verschlungen hat - haben wir (wie soll es anders sein) noch ein paar Minuten bei offener Tür gewartet und sind dann ohne weitere Vorkommnisse abgefahren.

1 Kommentar:

mathepauker hat gesagt…

> Interessant übrigens, dass er aus dem Zug heraus Ansagen über die Lautsprecheranlage am Bahnsteig machen kann.

Ich weiß gar nicht, ob das geht. Ich vermute eher, dass der Fahrer sich über die Außenlautsprecher an die auf dem Bahnsteig Wartenden gewandt hat.

> Gibt's eine Weiche zwischen Hans-Böckler- und Frieseplatz, dass der Zug auf's richtige Gleis fahren kann?

Ja, die Weiche gibt es. Wenn ich mich nicht täusche ist das die sog. Römerturmweiche (einmalig im Kölner Netz, da sie in einer weiten Kurve liegt).

> Nach ca. 5 Minuten Wartezeit ist dann der Lokführer der falsch rum stehenden 3 wieder ausgestiegen

Lokführer ist die falsche Bezeichnung. Als solcher muss man meines Wissens nach viel mehr (und länger) lernen als Stadtbahnfahrer.

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