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Dienstag, 9. September 2008

Untergrundmusik im 3/4 Takt

Ich stand, noch ein wenig vor mich hin dösend, in der Haltestelle "Hans-Böckler-Platz" und wollte in Richtung Körnerstrasse auf Arbeit fahren. Auf einmal drang ein liebliches lautes Stimmchen in mein Ohr. Es klang so ähnlich wie Pottsens Paul, der ja allgegenwärtig im Fernsehn für die Telekom "Nessum Dorma" singt. Nunja, ähnlich wäre geschmeichelt. Es klang schräg, laut, hallig. Scheußlich. Aber es sollte wohl eine Imitation des Liedes sein - werden.

Was war also los, im Kölner Untergrund? Ich wandte meinen Höhrorganträger nach rechts, wo ich die Schallquelle vermutete. Und richtig. Von da kams.

Gleisarbeiter im Tunnel. Auf den Gleisen der Linien 3/4 sangen um die Wette. Weils vermutlich so schön hallig klingt, in der Betonröhre.

Exkurs:
Aus meiner Tontechnikerzeit weiss ich noch, dass der Hallregler am Mischpult gerne mal zum "Ausbessern" unschöner Stellen im Gesamtwerk genutzt wird. Den gleichen Effekt machten sich heute morgen also die singenden Gleisbauer zu nutzen. Mit Hall klingt alles besser :)
Selbst der recht kurze Hall in einer Durschkabine animiert ja viele Menschen dazu zu singen - obwohl sie es eigentlich garnicht können :)
Diese Ausbesserung funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Grad - danach gibts nur noch eins: rausschneiden, leise drehen oder bei zukünftigen Aufnahmen ein Holzmikro nutzen.

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