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Mittwoch, 14. Januar 2009

Omagen Norden

Ich saß mit dem 872 gen Norden während sich eine alte Dame mit ihrem Rollator ins Beförderungsmittel schob und sich schnaufend hinsetzte.

Nachdem wir dann los sind, schaute sie sich schon in Höhe das Amtsgerichts unsicher um und wurde zusehens nervöser. Am Burgerking zog sie dann, quer über den Zwischengang langend, an meinen Kopfhörern und wollte wissen, wohin dieser Bus denn fährt und ob es überhaupt der 872er sei.

Ja, es war tatsächlich der 872er aber mit Fahrtziel "Nordstadt". Die gute Frau wollte aber in die Südstadt. Quasi das andere Ende der Linie 872. Ich sagte ihr, dass das ja nicht so schlimm sei. Der Bus dreht ja am Nordende der Linie und fährt wieder zurück.

Die Frau, davon unbeeindruckt, wurde allerdings immer hektischer zückte ein mobiles Telefon um wohl Hilfe zu rufen. Aber unter der Nummer die sie gewählt hatte ging niemand ran bzw. es tat sich garnichts. Ich vermute, sie hat die Vorwahl vergessen. Aber egal. Ich habe ihr nochmal gesagt, dass das alles ja nicht schlimm sei. Euskirchen ist ein Dorf, da machts nix wenn man mit dem Bus nordwärts statt südwärts fährt. (Wenn man mit dem Auto nach Euskirchen rein kommt und nicht rechtzeitig bremst, dann ist man schon wieder raus aus dem Ort. Alles sehr überschaubar hier.)

Indes ich die Frau zu beruhigen versuchte und ihr sagte, sie soll einfach sitzen bleiben. Der Bus kommt irgendwann schon da an wo sie hin will, da schaltete sich der Buspharao ein und meinte, dass er am Ende der Linie 'ne halbe Stunde Pause macht. Die Frau kann nicht im Bus bleiben. Am Ender der 872 steht aber schon ein anderer Bus, der sofort nach Ankunft losfährt und die Rückleistung bedient. Allerdings war sich der Fahrer nicht sicher, ob der wartet. Immerhin hatten wir ja 5 Minuten Verspätung.

Die Frau beruhigte sich indes nicht wirklich. Sie war völlig fertig mit der Welt. An der vorletzten Haltestelle empfahl der Fahrer dann, dass sie da aussteigen solle um den zurück fahrenden Bus auch ganz sicher zu erwischen. Er hat zwar die Kollegen angefunkt, aber der antwortete nicht.

An der Endhaltestelle angekommen stand der 2. Bus noch da und unser Busfahrer fing an zu schimpfen. Tür auf, Bremse rein und direkt man den Kollegen angefratzt. Hier trafen dann 2 Kulturen aufeinander. Die deutsche Gründlichkeit unseres Fahrers und die russische Gelassenheit des anderen Buslenkers.

Bevor die beiden sich dann ausgekäst hatten bin ich aber heim - wird schon alles gutgegangen sein in der Voreifelmetropole Euskirchen. :)

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