2 BC100 Inhaber auf dem Weg durch die Republik. Adam Bridge und Meinereiner sind heute aufgebrochen auf Gleisen unser Tagwerk zu verrichten und der Welt längstes, weil langsamstes, Orgelkonzert - zumindest in Teilen - zu hören.
Halberstadt war das Ziel des heutigen Tages. Im Buchardikloster wird das Konzert Organ²/ASLAP gegeben. Raus aus dem viel zu stressigen immer schneller werdenden Projektleiter- und Manageralltag rein in ein Stück Unendlichkeit.
Am frühen Morgen holte uns die Entschleunigung schon ein. Es war geplant den ICE555 ab Köln zu nehmen, der uns zunächst nach Hannover und dann über Braunschweig und Vienenburg nach Halberstadt Hbf bringen sollte. Allerdings wollte Bridges Zubringer S-Bahn nach Köln einen anderen Zeitplan diktieren. ICE555 machte sich ohne uns auf die Reise gen Nordosten. Wir wählten - getreu dem Tagesmotto - anstatt eines schnellen ICE einen entschleunigten IC. IC2141 sollte uns nun zunächst nach Magdeburg bringen.
Frühstückend und Kaffee trinked saßen wir zunächst an unseren Arbeitsgeräten im Bistro uns ließen uns über die Gleise treiben. Gastronomietechnisch ereilte uns das schon bekannte Schicksal: Der Ofen funktioniert nicht - es können keinen Brötchen aufgebacken werden. Nachdem die Stromspeicher der tragbaren Computer langsam leer wurden, mussten wir in Ermangelung einer Steckdose in einen Wagen mit vis a vis Platz und 2 Steckdosen umziehen.
Ungefähr eine Stunde vor unserem Etappenziel Magdeburg trieb es uns erneut in die gastronomische Einrichtung. Mittagspause. Wir orderten Ravioli. Bio Ravioli. Die kamen auch prompt. Mit sehr öligem Pesto das das Öl bereits über den Aufwärmvorgang verloren hatte. Das Essen war jetzt nicht wie frisch vom Italiener aber ich muss sagen, es war auch nicht zum verachten widerlich. Für Bahnverhältnisse durchaus okay.
In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt angekommen haben wir fix den Bahnsteig gewechselt und sind mit einem HEX (HarzExpress) über Oschersleben nach Halberstadt gefahren, wo wir etwa eine Stunde später ankamen. Die HEX Züge sind sehr sauber und gepflegt und es gibt mindestens einen Kontrolleur der immer an Bord ist. Die Toilette ist angenehm sauber und nichts ist mit Edding oder ähnlichem verschmiert. Alle Achtung. Man spart sich also durch Einsatz von Presonal unterm Strich die Reparatur und Reinigungskosten in den Zügen. Eine Rechnung die aufzugehen scheint!
In Halberstadt angekommen haben wir uns im Reichhaltigen Linienangebot der örtlichen Straßenbahn die Haltestelle "Voigtei" ausgesucht. Linie 2 fährt da lang. Linie 2 fährt auch am Bahnhof ab. Perfekt. Linie 2 kommt, und wir 2 rein. Eine nette Eingeborene hat uns dann unterwegs - nachdem wir uns wunderten wie groß Halberstadt doch ist - darauf aufmerksam gemacht, dass die Linie 2 zwar zu unserem Zielort fährt aber dazu einen Umweg um die ganze Stadt herum macht. Wir sollen für die Rückfahrt am Rathaus in die Linie 1 umsteigen, dann sparen wir 10 Minuten. Allerdings fährt die Linie 1 um 10 Minuten versetzt zur Linie 2. Unterm Strich kommen wir also zur gleichen Zeit am Hbf an.
Nach einem - völlig im Gegensatz zum Tagesmotto stehenden - schnellen Besuch auf dem Konzert im Buchardikloster ereilte uns ein kleines Hüngerchen. Wir haben also am Rathaus den Umsteiger gemacht und uns im nahegelegenen EKZ mit Döner und einem Sixpack Hasseröder versorgt. Mit der Verpflegung unter dem Arm hieß es bei verlassen des EKZ zum ersten mal laufen. Die 1 bog nämlich um die Ecke (16:52) und wir wollten um 17:03 den RE nach Hannnover kriegen.
Abgekämpft haben wir die Strassenbahn erreicht und die Uhr lief gegen uns. Um kurz nach 17 Uhr kam die Tram dann am Hbf an und wir sahen zeitgleich den RE am Gleis 5 (natürlich dem von der Strab am weitest entfernten Bahnsteig) ankommen. Der zweite Sprint stand an. In letzter Sekunde und völlig außer Atem haben wir uns in die Size des RE fallen lassen. Ich brauchte bis Wernigerode um dann endlich genußvoll in meinen (bereits kalten) Döner zu beißen und ein Hasseröder zu exen.
Nachdem wir wieder bei Atem und gesättig in Hannover angekommen sind, sind wir nach einem kurzen Aufenthalt in der Lounge in den ICE 854 gestiegen um wieder in Richtung der Domstadt am Rhein zu fahren. Hier war nochmal kurz Gelegenheit ein bißchen was zu arbeiten - als die Sonne aber weg war und wir inzwischen mehr als 12 Stunden auf den Beinen bzw. auf Gleisen waren, haben wir dann das Tagwerk langsam beendet und uns einer Flasche Franziskaner Weißbier gewidmet. Leider darf der Bordgastronom keine Gläser mit in den Fahrgastraum geben - aber nun gut, in der Not geht's auch aus der Flasche.
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