Durchsuche diesen Blog

Freitag, 26. Februar 2010

Freitagabend...

Ein Arbeitskollege hatte das Vergnügen mich aus Büdingen nach Gelnhausen zum Bahnhof zu bringen. Ich wollte den Zug um Achtzehnuhrpaarundreißig nehmen. Die geplante Verbindung hätte mich gegen kurz vor 10 nach Euskirchen gebracht.

Das "hätte" läßt an dieser Stelle schon erahnen, dass es natürlich anders kommen sollte. Der Kollege Fabian fuhr mit mir mehr als rechtzeitig los und peilte grob den Bahnhof Gelnhausen an. Nur leider wusste er nicht genau, wie man denn nun dahin kommt. Und es kam wie es kommen musste - wir irrten durchs Städchen und der Zug fuhr ohne mich. (Seither nenne ich ihn nur noch verFa(hr)bian.) Laut Fahrplan fährt der nächste zwar schon in 25 Minuten, aber das Endziel wird trotzdem erst eine Stunde später erreicht. Und das an einem Freitagabend. Man ist geschafft und will einfach nur noch heim.

Den kommenden Regionalzug nach Frankfurt habe ich dann auch bequem erreicht und bis los und stand kurz vor Hanau vor der Wahl den ICE26 zu nehmen, der durch das Rheintal über Bonn nach Köln fährt. Diese Verbindung hätte mich planmäßig nicht später nach Hausegebracht als die über Montabaur. Ich habe mich aber gegen die Rheinstrecken entschieden - im dunkeln sieht man da eh nix vom Weltkulturerbe Mittelrheintal.

Im Landeanflug auf Frankfurt Hauptbahnhof habe ich dann nochmal kurz den Fahrplan gechecked um nach evtl. verspäteten ICE, die ich noch nehmen könnte, zu fahnden. Und da - der DB Railnavigator verriet mir doch tatsächlich, dass der ICE120 nach Amsterdam etwa 15 Minuten später abfährt. Hooray! Ich konnte noch bequem umsteigen und mir sogar noch einen Cheesburger kaufen. Der Zug war noch nicht am Bahnsteig.

Im Zug angekommen habe ich sogar noch einen Platz auf den bahn.comfort Sitzen gefunden und die Reise ging dann mit etwa 20 Minuten Verspätung los. Nicht weiter tragisch, da mein Anschlußzug in die Eifel in Köln ca. 35 Minuten später fährt als die planmäßige Ankuft des ICE120 ist. Also noch einen Puffer von etwa einer Viertelstunde.

Unterwegs begab sich noch ein kleines Episödchen mit einem Mitfahrer (ebenfalls BC100 Nutzer) der vom Schaffner Nr.1 (ein resoluter, niederländischer Kollege) einen Zangenaufdruck auf irgendwas haben wollte um damit einen Beleg zu haben, dass er im ICE120 sitzt. Wegens des Verspätungsgutscheins. Der Schaffner meinte aber, dass er das erst ab einer Stunde machen darf. Der BC100er wollte noch rumdiskutieren und zog auch gleich (!) die Beförderungsbedingungen zur BC100 aus der Jackeninnentasche, aber der Schaffner war schon weg. Ich versuchte dem anderen 100er Nutzer zu erklären, dass er auf den Zangenabdruck sch**ßen soll - einfach zum Infopunkt gehen und sagen was mal will, dann kriegt man einen freigestempelten Antrag auf Verspätungsdingenserstattung. Auf dem im übrigen auch nochmal haarklein dargeklegt werden muss, wo man mit welchen Zügen hinwollte und letztendlich wann man da angekommen ist. Das füllt man (plausibel) aus, schickts weg und nach ca. 3 Wochen kriegt man als 100er-Kunde seinen 10€ Gutschein. Zack - bums - aus.
Wollte der andere aber alles nicht hören. Er griff sich dann den 2. Schaffner und der tackerte ihm einen Stempel in den "Ihr Reiseplan"-Flyer. Der dicke Holländer hat das auch noch aus der Ferne kommentiert, aber der andere 100er war zufrieden.

Nachdem kurzen Intermezzo rollten wir so mit dem ICE120 gen Amsterdam und irgendwo hinter Montabaur sprachs (in 3 Sprachen - *schnauf*) von der Decke: "Meine Damen und Herren, wegen eines Problems mit dem Triebfahrzeug endet unser Zug heute ausserplanmäßig in Köln Hbf.", "Dames n Heeres...Keulen Centraaal.","Ladies and Genleman...Cologne Central Station." Es ging nach der obligatorischen Wiederholung weiter mit: "Am Bahnsteig gegenüber wird ein ICE gegen 21h20 die Fahr nach Amsterdam fortsetzen."

Kurz nachdem den Ansager das alles in 3 Sprachen runtergebetet hatte, gingen im Zug alle Reservierungs und Zugzielanzeigen aus. Hoffentlich bleibts dabei und es geht nicht noch mehr aus - dachte ich mir. Nach ein paar Minuten gingen zunächst - einer nach dem anderen - die Reservierungsschilder wieder an und auch der Zugzielanzeiger erwachte wieder. Da stand nun "ICE227 von Amsterdam nach Frankfurt". Hmmmm... 


In Köln angekommen stand auch am Bahnsteig an dem unser Zug hielt "ICE227 mit Ziel Frankfurt/Main". Und ich dachte, der Zug sei kaputt. Es kam auch gleich ein Caterer an mit frischem Futter und der Zug schien sich bereit zu machen für die Rückreise nach Frankfurt. Vielleicht war einfach das gelbe Nummernschild abgelaufen und er durfte nicht ins Niederländle - wer weiß... 


Vom Bahnsteig am Gleis 9 - wo ich auf meine RB24 wartete - beobachtete ich noch die Ankuft der Zuges, der die Reisenden nach Amsterdam bringen soll. Er kam nicht wie versprochen am Bahnsteig gegenüber an sondern auf dem Gleis direkt daneben. Das bedeutete für die Reisenden nach Düsseldorf, Oberhausen, ..., Amsterman: Koffer schultern, Treppe runter, Treppe rauf und rein in den Zug. Doof organisiert. Aber nunja, mir war's Latte. Unterm Strich war ich eine Stunde früher daheim als durch verFa(hr)bians Extratour zunächst befürchtet.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Zug kann vlt. nicht nach Amsterdam fahren, weil es ein Problem mit dem niederländischen Zugsicherungssystem gibt.

Beliebte Posts